Diese ‚Krieg und Liebe‘-Kurzgeschichten-Trilogie geht zurück in die Zeit vor und während des ersten Weltkriegs und das Zeitalter der Kolonialismus gehe. Ein zugegebenermaßen heißes Thema, wobei es für mich als Deutsch-Schotten faszinierend zu beobachten ist, wie die Deutschen mit ihrer vergleichsweise kurzen Kolonialgeschichte umgehen. Der Kontrast zu Briten und Franzosen, aber auch Spaniern, Portugiesen und Holländern könnte nicht größer sein, obwohl deren Kolonialgeschichte mehrere Jahrhunderte länger andauerte.
Angesichts der heutigen, teilweise absurden öffentlichen Diskussion über den Rassismus des imperialen Zeitalters (siehe Umbenennung der Berliner Mohrenstraße) habe ich ganz bewusst darauf verzichtet, mich diesem Trend anzuschließen. Es wäre historisch absolut verkehrt, wenn man mit dem historischen Wissen der heutigen Zeit, moralisierende oder bewertende Kommentare in eine historische Geschichte einweben würde. Das wäre Geschichtsfälschung, der Imperialismus aller europäischen Kolonialmächte folgte eben einem rassistischen Menschenbild. Ich folge dieser Linie auch konsequent in meinen (weniger erotischen) historischen Romanen. Ich vermeide aber genauso bewusst abwertende, rassistische Worte, die vor vierzig Jahren bei meinen eigenen Reisen durch Afrika durchaus noch gang und gebe waren.
Die Tanganjikabahn-Trilogie besteht aus drei Kurzgeschichten, der ursprünglichen Originalgeschichte und zwei Fortsetzungen über das nachfolgende Nachkriegsschicksal der Familie des Titelhelden Andreas Henschel und der zurückbleibenden Gräfin Gerhild von Cleve.
von JoeMo1619, 05.10.2024 17:28 Uhr